Horst Tillner ist am 05.05.2024 gestorben. Horst hat für den Faustball gelebt, war in Sachsen seit der Wende die prägende Person. Es ist Zeit für eine Würdigung.
Horst hat in Dresden bei Rotation Dresden und dem USV TU Dresden Faustball gespielt. Durch seinen Vater wurde er sehr früh in die Organisationsarbeit eingeführt. Er arbeitete in der DDR im Kreisfachausschuss (KFA) und Bezirksfachausschuss (BFA) für den Faustball. Als Organisator sind insbesondere die Trainingslager in Rerik zu nennen, von denen er hin und wieder eine Geschichte erzählte. Er strebte nach Leistung und formte die Nachwuchsauswahlmannschaften. Kurz nach der Wende betreute er die U18-Auswahl der DDR in den internationalen Einsätzen.
Nach der Wiedervereinigung war Horst zusammen mit Peter Kaluzza und Bernd Martin ein wesentlicher Motor für die Entwicklung des Faustballs in Sachsen. Die Gründung des Fördervereins Sachsenfaustball e.V. und die mitunter schwierige Zusammenarbeit mit dem Turn-Verband prägten die Anfangszeit im westdeutschen System. Horst war der Antreiber und Ideengeber, führte etliche Meisterschaften durch, plante die Trainingslager und die Teilnahmen der sächsischen Auswahlmannschaften an den Deutschen Meisterschaften der Mitgliedsverbände.
Ein Höhepunkt seiner Arbeit war die Ausrichtung der Faustball-WM der Frauen 2014 in Dresden. Dort schaffte er es, die Vereine an einen Tisch zu holen und zur Mitarbeit zu bewegen. Gesundheitlich ging es für ihn schon damals bergab. Horst war fast nur im oder am Bauwagen zu finden, von wo aus er seine Helfer führte.
Mit Horst verlieren wir den Vorsitzenden der Fachkommission Faustball im Sächsischen Turn-Verband und den Präsident des Sachsenfaustball e.V.. Die biologische Lösung, wie sie einst genannt wurde, ist jetzt eingetreten. Die Aufgaben, die er in einer Person übernommen und gebündelt hat, müssen neu verteilt werden. Nach der Trauer und Schockstarre müssen wir reden.